Auf meinen Tinder- und Bumblereisen erlebe ich meist große Ernüchterung: Einerseits sagt mir das Gebotene in meiner Preisklasse (Alter, schulischer und sozialer Status) kaum etwas zu, andererseits erwartet mich eine Erwartungshaltung der weiblichen Seite, die mir schier unglaublich vorkommt. Tindern macht mich traurig. Kommt es dann mal zu einem Kontakt, werde ichl dazu aufgefordert, mich beim weiblichen Pedant zu bewerben. Dies geschieht durch ein sexy „Hi“, oder, bei den progressiven Weiblein, durch ein „Na, dann erzähl mal von dir“. Folgt man dieser Aufforderung, darf Mann, wenn Mann Glück hat, sich noch als seelischen Mülleimer für die Probleme der Frau (als grundsätzliches Opfer der Männerwelt) missbrauchen lassen. Ein mögliches Kennenlerntreffen tritt zumeist in den Hintergrund, verabredet man sich dann doch, wird das Date kurzzeitig verschoben oder sie fängt gleich an, eine zu ghosten.
Mir kommt das Gefühl auf, dass Frauen oft gar keine feste Beziehung suchen. Vielleicht jemanden zum Seelen pinseln, kurzzeitig jemand, der sich dann richtig um einen bemüht. Frauen sind oft besser ins soziale Netz integriert, währenddessen, insbesonders nach Ende einer Beziehung, oft die (Ex)frau der einzige richtige soziale Kontakt darstellt. Vielleicht spielt das Thema Sex auch, nach bereits vollendeter Fortpflanzung, eine wesentlich weniger wichtige Rolle als bei Männern. Zumal Sex für Frauen auch jederzeit einfach zu haben ist.
Es ist Anfang Juli, ich hatte dieses Jahr über 20 Matches auf Tinder und Bumble, dazu kam es zu 6 telefonischen Kontakten und zu einem einzigen richtigen Date, welches auch keine Bestand hatte. Ich gebe das Daten auf und werde mich in Zukunft um den Aufbau eines (männlichen) Freundeskreis bemühen.
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